Wie die Zeit doch vergeht! Schon lange haben wir keine Nachricht mehr hinterlassen. Doch erlebt haben wir Vieles! Diejenigen, welche den Newsletter erhalten sind ja auf dem Laufenden, was über Weihnachten alles passierte, und nun haben wir schon Februar. Immer noch ist Winter in Quito, das heisst, dass es mal mit Sonnenschein 21°Grad sein kann, aber kaum regnet es, und das tut es jeden Tag, kühlt es auf 8-10°Grad ab, was wir besonders im Büro empfindlich spüren. Die Häuser haben keine Heizungen, sodass wir halt mit dem Gasbackofen heizen müssen.(bei uns zu Hause).
Wir haben eine schöne Wohnung, gleich 5 Min. von der Divisionsbüro der Heilsarmee entfernt. Das ist natürlich sehr praktisch, denn der Verkehr ist ein Riesenproblem hier in Quito. Am Morgen, zu den Stosszeiten wälzt sich eine Blechlawine durch diese grosse, langezogene Stadt, und jeder, der nicht weit reisen muss ist glücklich! Von unserer hellen Wohnung aus, sehen wir auf den Pinchincha(ca. 4200m), und wenn es klar ist, auch den Cotopaxi, den Cayambe und auch auf den Flugplatz, der gleich 5 Min. zu Fuss von uns entfernt ist. Doch da wir seitlich vom Flugplatz sind, hören wir sehr wenig von den Flugbewegungen. Doch ab und zu geht ein wehmütiger Blick den fortfliegenden Flugis nach….! Dank unserer grosszügigen Wohnung haben wir auch gäbig Platz für Besuch, was auch schon benutzt wurde. Bei der Auswertung des Projektes in Manta( des Frauenhauses), kamen 2 Projektkoordinatorinnen aus der Schweiz und eine aus England, welche dann bei uns logierten. Oder 4 junge Frauen besuchten uns von Peru aus. Das freut uns , denn wir haben gerne ein offenes Haus.
Doch es geht uns gut hier in Ecuador. Immer wieder haben wir interessante Begegnungen und staunen über die Kontakte. Wir werden oft angesprochen( natürlich auch dank unserem Gringo-Aussehen), oder wir sprechen mit den Leuten, was sie sehr schätzen. Sei es Buschauffeur, Bauer oder Restaurantsbesitzer, immer wieder gibt es Interessantes zu erfahren. Mittlerweile orientieren wir uns im Lande auch schon besser und wissen, wo in etwa was liegt. Für uns ist es auch ein Riesengeschenk, dass wir uns mit unseren Sprachkenntnissen so verständigen können. das Englisch, können wir gut gebrauchen, obwohl wir zuerst befürchteten, es nicht mehr gebrauchen zu können. Übers Neujahr war ein Team von jungen Menschen hier aus der USA, welches wir begleiteten. Bei der Evaluation von Manta konnten wir auch unser Englisch gebrauchen, und natürlich bei der Korrespondenz innerhalb der Heilsarmeeorganisation sind wir dankbar dafür. Eine Tolle Sache, so Sprachen zu können!
Das Team mit 21 jungen Heilsarmeemitgliedern( Salutisten) kam am 31. Dezember 2011 hier in Quito an, für 1 Woche hatten sie sich bereit erklärt, sich einzusetzen, wo es es nötig ist. Mit Joe, dem Koordinator, hatten wir La Colmena ausgewählt, ein Heilsarmeezentrum mit Kinderprogramm und dem Projekt der alten Leute. Es berührte uns sehr, mit welcher Begeisterung sich diese jungen Menschen einsetzten. An einem Tag wurden die Räume im Zentrum geputzt und Tische und Stühle neu gestrichen. An dem Tag mit den älteren Leuten, war ein Beautytag geplant. So wurde ihnen die Haare gewaschen und geschnitten, die Nägel geschnitten und bemalt, und sogar die Füsse wurden ihnen gewaschen. Die Jungen fanden sich nicht zu schade, dies zu tun. Es wurde auch sehr geschätzt. Es wurde dabei gesungen, Hand und Fussmassage gemacht, sodass es eine ganz entspannte Atmosphäre ergab. Am selben Nachmittag wurden in Gruppen einige Abuelitos besucht. Das war etwas vom Eindrücklichsten für diese jungen Amerikaner. Diese Armut, diese Bescheidenheit, dieser Schmutz, diese Not!! So etwas hatten sie noch nie gesehen. Auch wir, Bobesch und ich, die wir doch schon Einiges gesehen hatten, waren betroffen von dieser Armut.





Im März kommen nun 2 junge Frauen aus diesem Team für 3 Monate nach Ecuador, als Freiwillige. Sie werden in Manta im Frauenhaus und in der Schule ( fürs Englisch, das ist enorm wichtig für die Publicity der Schule!) mithelfen. Das ist doch grossartig, dass daraus solches resultiert!
Ein Ausflug nach Mindo ( ca. 2 Stunden von Quito entfernt) gehörte auch dazu, was bei den Jungen sehr ankam. In voller Natur konnten sie entweder mit einer Tarabita ( Gefährt an einer Seilbahn) über eine Schlucht zu verschiedenen Wasserfällen gelangen, oder über 3 km lange Ziplines sausen.


Vieles ist so nah beieinander: Die Not und das Frohe, die Armut und der Reichtum.
Wir sind Gott so dankbar für Alles, was wir haben, erleben und weitergeben dürfen.